Liebeshormoncocktail: die Zutat Dopamin
Frischverliebte glauben gerne an das Schicksal, weil die wunderschöne Mischung aus Endorphinen, Serotonin, Oxytocin, Adrenalin und Dopamin dafür sorgt, dass ihre Stimmung aufgehellt wird, sie offen für neue Erfahrungen sind, um sich ins Leben des Lieblingsmenschen zu integrieren, mehr Energie haben, das Gras grüner ist und das Essen in der Begleitung dieser ganz besonderen Person besser schmeckt. Kann die Liebe immer so strahlen?
Insbesondere in „festen“ Familien ist das Wissen über diese Hormone ein wichtiges Werkzeug, das die emotionale Treue und Zärtlichkeit zwischen den Partnern beschützt. Noch wichtiger ist dieses Verständnis, wenn man um das Herz einer besonderen Person wirbt: Da ist es auch wichtig, den Typ korrekt zu bestimmen und richtig Akzente zu setzen.
Neben dem Kuschelhormon Oxytocin, dessen Niveau am einfachsten zu unterstützen ist, finde ich Dopamin sehr wichtig. Jaja, ich bin ein offensichtlicher Dopamin-Typ mit allen Pros und Contras! 😉
Worum geht es bei Dopamin?
Dieser Neurotransmitter ist unglaublich wichtig bei Lernprozessen und belohnt uns, wenn wir neue Erfahrungen vorhaben bzw. machen. Es erleichtert quasi unsere Anpassungsfähigkeit in der neuen Partnerschaft, macht uns neugierig, motiviert und optimistisch. In Beziehungen mit Dopaminmangel sieht man entweder die fehlende Bereitschaft des Partners, die Komfortzonen zu verlassen, ein schwaches Gedächtnis für das, was der Partner erzählt, und gesteigerte Suche nach äußeren Dopaminquellen, z. B. Sucht oder Seitensprung. Da sagt man „wir haben uns auseinandergelebt“, „die Liebe war vorbei“. Genau wegen diesem Prozess gibt es Geschichten, wo die Ehefrau verlassen wurde, weil sie nur mit den Kindern zu tun hatte, anstatt sich ab und zu kulturell oder anderweitig zu beschäftigen und weiterzuentwickeln. Aber leider können auch berufliche erfolgreiche Personen nicht sicher sein, dass ihrer Beziehung keine Dopaminsenkung droht – aber man kann dagegenarbeiten!
Was kann man tun?
- sich über neue Themen informieren, die beide interessieren, und mit Partner/Partnerin darüber sprechen
- Neues zusammen erlernen, z. B. Tanzkurs, neues Gericht zusammen kochen oder eine interessante Reise machen
- zuhören, was den Partner interessiert, und hin und wieder seine/ihre Wunsche erfüllen
- regelmäßig das Aussehen verändern: Frisur, Kleidung, Brille, Parfum …
- Neues im Sexualleben ausprobieren (und die Grenzen des Partners respektieren), beispielsweise eine neue Massage, orales Vergnügen, Tanz der Liebesmuskeln oder etwas Ausgefalleneres wie ein Tantra-Seminar oder eine BDSM-Party – entscheiden Sie sich gemeinsam! Bei manchen Paaren sorgt schon ein Spiegel im Schlafzimmer oder Sex im Auto für einen ordentlichen Dopaminkick, während andere exotischere Fantasien haben. (Übrigens: Sogar über Fantasien zu reden, setzt Dopamin frei! 🙂 )
Wie erfahren wir, dass Dopamin ein wichtiger Hormon für diese Person ist?
- die Person ist extrovertiert und knüpft relativ leicht neue Kontakte, kann aber impulsiv sein
- die Person ist bereit und willig, lebenslang Neues zu lernen
- die Person hört bei gewissen (oft fachlichen) Themen sehr gut zu und bei anderen gar nicht
- die Person bewundert offen und macht gerne nach das, wo Sie ihrer Meinung nach überdurchschnittlich sind
- Frau: kann sich in den Chef, Professor, Ski-Trainer verlieben, weil sie in seiner Anwesenheit öfters im dopaminerhöhten Zustand ist
- Mann: ist eher beruflich erfolgreich und nimmt oft Arbeit nach Hause, geht während eines Dates ans Telefon, hat eine eigene Interpretation der Nachrichten, regelmäßig neue Hobbys und ist kreativ
- lebenslange Treue ist für diese Person eine Herausforderung (ist durchaus möglich, aber schon etwas Besonderes, was der Partner eigentlich schätzen sollte)
- die Person hat eventuell Neigung zu Suchtverhalten (Rauchen, Shoppen, Arbeit …) und kann diese durch Sucht nach Ihrer Aufmerksamkeit entwickeln, die allerdings in jedem Moment rückgängig werden kann
Wenn Sie so einen Partner/eine Partnerin haben, wird es durchaus wichtig, auch sexuell nicht langweilig zu werden und sich weiterzubilden! Gegen Untreue haben Sie gleichzeitig den Druck, immer interessanter als andere zu sein und die wunderbare Wirkung von Oxytocin und Vasopressin zu nutzen!