7 Ebenen der Unabhängigkeit
Die Unabhängigkeit der Frau ist in der westlichen Gesellschaft kein neues Thema, allerdings fokussiert man sich hauptsächlich auf die materielle Seite. Ist es wirklich so eng zu betrachten? Ich glaube nicht. Um glücklich zu sein und Spaß am Leben zu haben, brauchen wir viel mehr.
Mein Modell der Unabhängigkeit basiert auf dem indischen Chakren-System. Wenn ich an Unabhängigkeit denke, geht es also nicht nur um materielle Selbständigkeit, sondern auch die sexuelle Ebene, Unabhängigkeit der Interessen, der Liebe, der Meinung, der Strategie und des Glaubens. Natürlich muss mein System nicht Dein System sein – richte Dich nach einem eigenen systematischen Vorgehen! Ich teile nur meine Erfahrung.
Die folgenden sieben Ebenen der Unabhängigkeit habe ich für mich definiert:
- Materielle (technische) Unabhängigkeit. Viele denken dabei an die Notwendigkeit, eigenes Geld zu verdienen, um die alltäglichen Kosten selbst zu decken. Was würde passieren, wenn der Partner mich verlässt, krank wird oder geizig ist? Also verhält man sich so, als ob es schon jetzt der Fall wäre, auch wenn das Gegenüber stark, jung und gesund ist. Um jedoch technisch unabhängig zu sein, brauchst Du in erster Linie Gesundheit, um bei Bedarf in der Tat arbeiten gehen zu können oder auch mal die eigenen Koffer zu tragen. Es macht kaum Sinn, die Gesundheit zu vernachlässigen und wegen dem anstrengenden Job keine Zeit dafür zu haben. Im Buch Morgenfrau Band 3 gebe ich dazu ganz viele Gesundheitstipps. Überlege Dir Deine eigene Gesundheitsstrategie, gehe holistisch vor und arbeite an den Schwächen – sehr oft ist das übrigens die Intimmuskulatur, die in unserer Gesellschaft gar nicht thematisiert ist, und zugleich Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, den Rücken und viele anderen Aspekte der Gesundheit hat. Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheiten, sondern ausgehend von der Salutogenese in erster Linie die Fähigkeit, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Tolle Nebenwirkung: Gesundheit macht uns wahrhaft schöner, viel nachhaltiger als optische Interventionen, z. B. Schminke oder Schönheit-OPs. Darüber hinaus ist etwas Geld auf dem eigenen Konto immer gut, das macht sicherer. Die Geldquelle ist egal (solange es legal ist 🙂 ).
- Unabhängigkeit der Sexualität und des Vergnügens. Wir Frauen geben die Verantwortung für unsere Lust, Spaß und Orgasmen gerne an den Mann ab. In der Tat hängen diese Faktoren hauptsächlich von uns selbst ab, von unserer Gesundheit und der Fähigkeit, den Prozess zu genießen, hier und jetzt zu sein. Was sind die Schritte auf dem Weg dorthin? Als Erstes solltest Du Dich entgiften – fokussiere Dich eine Weile nur auf das Schöne, schenke Dir Genuss, wie wir es beispielsweise auf Korfu machen werden. Nimm Dir Zeit, um dich wirklich auf das sensorische Empfinden zu fokussieren. Dann finde heraus, was Dir am meisten Spaß bereitet: Düfte, Musik, schöne Bilder … Danach bist Du bereit, aus der Dualität, aus dem Schwarz-Weiß-Denken auszusteigen. Sonne und Regen, Gold und Rost, Falten und seidene Haut, Blumen und Stacheln – alles ist eine wundervolle Kreation des Lebens! Ankere die Fähigkeit, die Welt um Dich herum ohne Wertung mit allen Sinnen wahrzunehmen. Ich nutze einfach die Worte „hier und jetzt“ dafür.
- Unabhängigkeit der Interessen. Und hier sind wir doch endlich bei der Berufung gelandet. Bestimmt hast Du auch eine. Oft kommt die Berufung nicht aus Deinen Stärken, sondern aus den Schwächen, wie es bei mir war. Ich war ein lustloses Brett im Bett und wollte das ändern, und ich hatte auch gewisse Schwächen der Frauengesundheit – so kam ich zu meiner Berufung als Intimfitness-Trainerin! Ich kann anderen Menschen aber nicht beibringen, wie man abnimmt, weil es nie mein Thema war, oder sie aus einem tiefen Burnout holen. Es gibt kaum eine mächtigere Kraftquelle, als an eigenen Schwächen zu arbeiten und dann den anderen zu helfen. Uschi Eichinger hat ihr Burnout mit Vitalstoffen beseitigt, Yulia Lapteva hat mit Atemübungen abgenommen und Elinor Petzold hat aus ihren gescheiterten und gelungenen interkulturellen/bi-nationalen Partnerschaften zuerst viele Erfahrungen gesammelt. Finde Deinen eigenen Weg!
- Bedingungslose Liebe. Wieder mal eine Schlagzeile der modernen Zeit. Zu 100% ist sie vielleicht nicht möglich, aber sie verleiht Flügel. Die Arbeit daran beginnt mit der Ehrlichkeit zu Dir selbst und damit, zu begreifen, dass Dein Wert kaum damit zu tun hat, ob jemand Dich liebt. Die Augen eines liebenden Menschen sind sowieso wie Photoshop und würden Deine Macken übersehen – so funktioniert es. Aber in unserem Kopf haben wir leider häufig das Bedürfnis, sich über die Begierde der Mitmenschen zu definieren. Immer wenn Du Dich in der Beziehung mit einem anderen Menschen verletzt fühlst, nimm Deine Emotion wahr, und versuche, sie nicht zu verdrängen, beispielsweise „Ja, ich spüre Eifersucht.“ Zweiter Schritt: Manifestiere, was Du fühlen willst, im Falle der Eifersucht: „Ich will mich unabhängig von seinem/ihrem Verhalten liebeswert fühlen.“ Dritter Schritt: Schätze mal, wie wahrscheinlich Du Dich in der nächsten Zeit so fühlst. Und natürlich kommuniziere Deine Gefühle sofort, wenn Du in einer Beziehung bist. Unsere Umwelt braucht Feedback, um sich besser zu orientieren, ohne auf eine emotionale Explosion zu warten (aber wertschätzend, in der Ich-Form und kurz). In diesem Moment solltest du übrigens Wert darauf legen, schön auszusehen, um dich selbstsicherer zu fühlen – dann klappt der Prozess besser. Und bleibe bereit unabhängig von seiner Reaktion eine Königin, vielleicht auch eine wütende Königin.
- Unabhängigkeit von Meinungen. Sei Du selbst, entwickle Deine Vision unabhängig davon, was die anderen sagen und sogar von dem, was ich hier schreibe 🙂 Wenn Du mit Kritik noch nicht umgehen kannst, befreie Dich zunächst von den Menschen, die ständig kritisieren und negativ reden – quasi als Entgiftung. Reflektiere dann kritisch alles, was Du hörst, siehst und liest. Bleibe kreativ und gehe Deinen Weg!
- Unabhängigkeit von Strategie. Hänge nicht an alten Szenarien. Die Umwelt ist nicht voraussagbar, und das ist gut so. Erinnere Dich an die Situationen, wo etwas Schlimmes passiert ist, was Dich im Endeffekt aber nur gestärkt und neue Möglichkeiten eröffnet hat. Es gibt sicherlich genug Beispiele.
- Unabhängigkeit des Glaubens. Woran Du glaubst, wird tatsächlich passieren, deswegen suche Dir bewusst die Überzeugungen aus und überprüfe ständig, ob sie Dir gut tun. Versteh keine Religion oder Lehre als 100%ige Wahrheit. Sie werden von lebendigen Menschen nacherzählt, ob als bewusste Einflussnahme oder weil sie anders sind und weil es ihre wahrgenommene Wahrheit ist. Du bist anders und wundervoll, so wie Du bist!