Analsex mit Frau: ja oder nein
Die Antwort ist wie immer „it depends“.
Situation 1: „Nein“ Sowohl Männer als auch Frauen haben eine unterschiedliche Einstellung zur analen Stimulation und die sollte respektiert werden. Warum? Jeder respektlose Umgang mit dem Menschen macht krank dadurch, dass mehr Stresshormone produziert werden und einige Körperstrukturen sich verändern können: wir beißen die Zähne zusammen, wir machen uns krumm um den verletzlichen Bauch zu schützen, wir atmen flacher und übrigens der Anus und gekoppelte Beckenbodenmuskeln verspannen sich auch. Die Stressbedingte Körperhaltung bleibt lange und verdirbt das Leben. Manchmal hat der Mann es nicht böse gemeint und nur ein früher gelernte oder gesehene Schema durchgeführt und der Körper seiner Partnerin reagiert auf die Grenzüberschreitung mit den lauten Alarmglocken. Das Reptilienhirn reagiert viel schleller, als die guten Argumente wie „ich will doch meinen Mann nicht verlieren und bin abhängig von ihm, also tue ihm disen Gefallen“ überhaupt im präfrontalen Kortex entstehen. Das kann auch eine Berührung in einer anderen Körperregion sein, die so wirkt: Brustwarzen, Füße, Haare und viele weitere individuelle Muster. Sollte die Frau Analsex ecklich finden, würden durch die gezwungene Penetration die verspannte Schließmuskel Mikrorisse bekommen und das führt zum reinkommen der unerwünschten Bakterien ins Blut mit allen möglichen Folgen von Hämorrhoiden zur Stuhlinkontinenz. Also ein eindeutiges Nein der Frau ist hier ein eindeutiges Nein.
Situation 2: „Oh ja!“ Sollte die Frau Analsex lieben, entspannt sich die Schließmuskel automatisch bei der liebevollen Berührung, der Körper produziert Schleim und die Gefahr der Verletzungen ist niedriger sowie die Wirkund auf die Hormone ist eindeutig positiv. Hier besteht allerdings die Regel: doch lieber Gleitmittel dazu nehnen, Zeit am Vorspiel nicht sparen und nicht zu oft dazu greifen, bzw. mit Analtraining Rimbuilding die mögliche Ausleierung der Schließmuskel und der hinteren Vaginalwand vorbeugen. Von der Perspektive des Mikrobioms ist es wichtig ein extra Kondom zu nutzen, egal wie sauber alles aussieht. Bakterien aus dem Po haben nichts im Mund oder in der Vagina zu suchen. Das schützt die Frau und den Mann gleichzeitig.
Durch meine Arbeit als Intimfitnesstrainerin habe ich Frauen getroffen, die sich nicht trauen, ihrem Partner über diese spezifische Vorliebe zu erzählen oder nicht mal über die zusätzliche Stimulation des Analbereiches mit dem Finger. Ein normaler Mann freut sich immer wenn die Frau weiß, auf was sie sexuell steht und ihm dafür die Anleitung gibt. Die Kurse sind auch hilfreich, aber jeder Mensch ist ein anderes Universum und bedarf Erforschung vom Null. Auch wenn der Mann sehr gebildet und erfahren ist, werden vom verbalen Austausch beide profitieren. Ob er das erfüllen wird – ist seine Freiheit. Formuliere dein Bedürfnis wertschätzend und charmant. Nicht „Mein Ex hat es toll gemacht“ sondern gerne „wenn ich mit mir spiele, finde ich die Berührung am Anus besonders erregend, das ist wie ein angenehmer Stromschlag, aber ich glaube, wenn du es für mich machst, werde ich auf die Wolke sieben kommen“. Und wenn er etwas wie „du bist ein Perversling“ sagt, kannst Du charmant antworten „Ja, und so eine hast du dir selbst ausgesucht, wollen wir schauen ob du auch einer bist?!“. Ein bisschen Humor hilft immer. Und dann schaut der Mann selbst, wie tief er kommen will.
Situation 3: „Zusammen ausprobieren“ In der körperorientierten Psychotherapie sagt man: in den kompliziertesten Stellen des Körpers steckt der meiste Potential. Es kann sein, dass deine Partnerin zusammen mit dir diesen Potential entfalten möchte. Nicht weil ihre Vagina so schlapp ist, dass sie da nichts spürt oder du den Penis als verloren erlebst (dann wäre eher IMbuidling dringend angesagt, ein straffer Anus ist auch nicht ewig ohne Training). Nicht weil sie Angst hat, dich sonst zu verlieren, sondern weil sie wirklich neugierig ist. Dann bedarf die Vorgehensweise die besondere Zärtlichkeit und Achtsamkeit um die körperliche und geistige Retraumatisierung zu vermeiden. Sorge für eine angenehme entspannte Atmosphäre ohne Zeitdruck und Leistungsdruck, zünde die Kerzen an, verteile ihr Lieblingsaroma im Raum, sage ihr viele liebevollen Worte und schalte die langsame angenehme Musik an, die auch deine Ungeduld ein bisschen bremsen wird. Eine Analdusche würde deine Partnerin mental sehr entspannen. Lege Analgleitgel und Analkondome (Extra fest) neben dir, vieleicht wirst du sie brauchen, vielleicht heute nicht – kein Zwang. Steige ein mit einer liebevollen Ganzkörpermassage ein, gerne mit holistischem Pulsing oder etwas, was sie liebt. Stress muss komplett weg, bevor du den Anus berührst. Dann kommst Du mit Analmassage oder Anilingus weiter. Wichtig ist schon zur Analmassage genug Befeuchtungsmittel zu nehmen. Wenn die Frau Toilettenpapier statt Bidet nutzt und sich da nicht regelmäßig einkremt ist diese Zone sehr trocken. Bei Anilingus denke an den Lecktuch oder Kondom auf der Zunge.
Situation 4: „Selbst vorbereiten“. Eine Frau will selbst ihren Körper (und Geist) befreien, bevor sie das mit dem Partner ausprobiert. Auch es um keine offensichtlichen Geschichten aus der Vergangenheit geht, wäre ein Gespräch mit einem Sexualtherapeuten oder eine qualifizierte Tantra Massage inklusive Analmassage gut. Doch nicht jede Frau hat Lust und Budget dafür. Der erste Schritt wäre ein Umstieg auf Bidet und das regelmäßige einkremen vom Anus. Sonst wird er meistens sehr stiefmütterlich behandelt. Schritt zwei – liebevolle Selbstmassage mit viel Öl sowie Übungen mit taktiler Kontrolle (bitte danach nicht die Vagina berühren und die Hände waschen). Schritt 3 das bewusste lockerlassen vom Kiefer, Bauch und Anus im Alltag als Antistress. Schritt 4 – gerne das Imbuilding Programm deiner Stufe mit dem rektalen Aufsatz. Der stärkt nebenbei die hintere Wand der Vagina, aktiviert die Perestaltik des Darms und optimiert die Funktion der Blutgefäße. Das war meine Situation und ich berate dich gerne dazu.
Einige weiter Hilfsmitel zum Thema findest du hier: www. Lovefreund.de